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Warum laufen unsere Kanäle über?

Starkregenereignisse sind Wetterphänomene, die in Zukunft auch bei uns verstärkt auftreten werden. Im Gegensatz zu langsam ansteigendem Hochwasser an Flüssen sind diese aber nicht wirklich vorhersehbar oder regulierbar.
Ist der öffentliche Kanal überlastet, kann Wasser ins Gebäude rückstauen oder über die Hausinstallationen hineinlaufen. Eine weitere Gefahr sind die bei Starkregen überlaufenden Regenrinnen, die das Wasser vom Dach nicht mehr geordnet ableiten können. Im Frühjahr 2018 ist in Hallstadt genau dies passiert. Überflutete Keller waren die schmerzhafte Folge für die Betroffenen.

Um Gebäude gegen solche Rückstaus aus dem Kanal zu schützen, muss das Kanalnetz ausreichend leistungsfähig sein. Unter anderem überfordern z.B. überdimensionierte Mehrfamilienhäuser mit fast zu 100% versiegelten Außenbereichen ohne Dachbegrünung die Aufnahmekapazität des Hallstadter Kanalsystems. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, schon von vornherein Wassermengen deutlich zu reduzieren. Dies ist durch maximale Entsiegelung im gesamten Stadtgebiet und Regenwasserrückhalt durch Schaffung von ausreichenden Versickerungsflächen (Retentionsflächen, Grünflächen, Dach-und Fassadenbegrünung, versickerungsfähige Beläge) möglich.
So einfach das klingt, erleben wir in Hallstadt eine andere Realität. Trotz der stetig drohenden Gefahr überlaufender Kanäle, werden immer wieder Bauanträge verabschiedet, die nachhaltige und zukunftsweisende Bauweisen völlig ignorieren. Die minimal verbleibenden Restflächen werden für Parkplatzflächen versiegelt (die Stellplatzsatzung der Stadt Hallstadt fordert das so!), Grünflächen werden zum schmückenden Beiwerk degradiert. Das Kanalsystem ist aufgrund der hohen Anzahl an Wohneinheiten pro Grundstück überlastet und ganz nebenbei wird das Stadtbild ruiniert.

Nachverdichtung und Wohnraum ja bitte, aber nicht um jeden Preis!

Da das Wasser durch die umfassende Versiegelung nicht mehr vom Boden aufgenommen werden und versickern kann, erreicht das Wasser bei starken Regenfällen in den Straßen oft sehr hohe Fließgeschwindigkeiten

Information zur Flächenversiegelung in Deutschland

Die Flächenversiegelung in Deutschland schreitet stetig voran und sie betrifft jeden.
Auch wenn der Flächenverbrauch die letzten Jahre stetig weniger wurde, werden täglich immer noch ca. 660000 Quadratmeter Fläche gepflastert, asphaltiert und betoniert. Dies hat drastische Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen. Ein versiegelter Boden kann seine Aufgaben nicht mehr erfüllen.

Die Flächenversiegelung sorgt für zahlreiche Probleme:
  • Steigende Gefahr von Überschwemmungen bei Starkregen
  • Sinkende Grundwasserstände mit Auswirkungen auf das Trinkwasser
  • Verlorener Lebensraum für Flora und Fauna
  • Verschlechterte klimatische Bedingungen vor allem in stark besiedelten Gebieten
  • Flächenversiegelung lässt sich schwer rückgängig machen

Deswegen werden wir weiterhin mit Nachdruck versuchen, eine weitere Versiegelung durch neue Verkaufsflächen auf bisher noch nicht bebauten Flächen zu vermeiden.
Wir gegen den Flächenfraß!

Antrag