Rodungen Gründleinsbach
Die Bauarbeiten für den Hochwasserschutz in Hallstadt haben begonnen.
Was dem Bürger als „Freilegung des Bachbetts und der Randbereiche in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde“ im Amtsblatt verkündet wurde, endete letztendlich in einem Kahlschlag und einer radikalen Rodungsmaßnahme von wertvollem Gehölzbestand entlang des Gründleinsbaches.
Davon betroffen sind nicht nur kleine Sträucher und Büsche, sondern auch große, teilweise bis zu 70 Jahre alte Bäume, Lebensraum für viele Vögel und Tiere. Einer der letzten zusammenhängenden Grünbestände Hallstadts ist somit dem Hochwasserschutz zum Opfer gefallen.
Ja, Hochwasserschutz MUSS sein. Die Ereignisse dieses Jahres haben gezeigt, was für verheerende Auswirkungen Starkregenereignisse haben können.
Aber hätte man nicht schon vor 10 Jahren oder vielleicht noch früher, als dieses Feststellungsverfahren angelaufen ist, andere Weichen stellen müssen? Wäre eine Renaturierung des Gründleinsbaches durch Mäandrierung nicht die ökologisch sinnvollere Lösung gewesen? Wird durch den Einbau von Spundwänden und dem kanalartigen Verlauf des Baches das Problem nicht nur an eine andere Stelle verlegt?
Ist das nun die Strategie, um die Herausforderungen des 21.Jahrhunderts in Bezug auf Klimawandel zu lösen?
Auch wenn die Rodungen rechtlich nicht zu beanstanden sind, hätte die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen aus heutiger Sicht noch einmal einer Prüfung in Bezug auf Umweltverträglichkeit und Klimaschutz unterzogen werden müssen.
Auch wir Grüne im Stadtrat wurden nicht ausreichend informiert und hatten keine Chance dies zu verhindern.
Weitsicht und auch Transparenz, was die Information der Bürger angeht, sehen anders aus!
P.S. Die Rechtfertigung für die Rodungen, ist eine Ausgleichspflanzung hinter Bischberg im Wald. Für die Lebensqualität hier in Hallstadt bringt diese aber rein gar nichts!